Gegenüber Sputnik erklärte der russische Botschafter im Vereinigten Königreich, Andrey Kelin, dass die jüngste Entwicklung einer neuen Präzisionswaffe mit einer Reichweite von 2000 Kilometern, die am 15. Mai von Großbritannien und Deutschland angekündigt wurde, nach dem Zusammenbruch des INF-Vertrags (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty) einen weiteren Rückschlag für die Rüstungskontrolle darstellt. Kelin:
«Dies ist Teil einer neuen Welle der Militarisierung in Europa unter dem Vorwand einer Bedrohung durch Russland. Dies ist ein weiterer Schlag gegen das System, das vor 30 Jahren durch den Vertrag über nukleare Mittelstreckenwaffen geschaffen wurde. Dieser Vertrag wurde von den Amerikanern zerstört.»
Der Plan zur Entwicklung von Hochpräzisionswaffen ziele darauf ab, «die Abschreckungsfähigkeiten der NATO zu stärken», ergänzte der Botschafter. Als diese Raketen verboten worden seien, sei die Sicherheit in Europa insgesamt auf einem viel höheren Niveau gewesen. Jetzt würden die Europäer leider einen weiteren Schlag erleiden.
Sputnik erinnert in diesem Zusammenhang an Berichte der britischen Presse im Juli 2024, laut denen London ein gemeinsames Raketenentwicklungsprojekt mit Berlin erwägt, das eine Reichweite von bis zu 3200 Kilometern haben soll. Es werde vermutet, dass diese Raketen schließlich die in Deutschland stationierten US-Marschflugkörper ersetzen könnten. Das russische Portal weiter:
«Anfang 2019 kündigten die Vereinigten Staaten ihren einseitigen Ausstieg aus dem INF-Vertrag an und beschuldigten Russland der Verletzung des Vertrags, was Moskau zurückwies. Im Juli 2019 unterzeichnete der russische Präsident ein Gesetz zur Aussetzung des Vertrags, und im August desselben Jahres trat der Pakt offiziell außer Kraft. Russland hat stets behauptet, dass es die INF-Bestimmungen in vollem Umfang einhält.»
Moskau zufolge seien die Behauptungen über russische Vertragsverletzungen unbegründet, schließt Sputnik.